Ist das ein Antrag oder kann das weg? – Schelmisches aus dem Bad-Ausschuss!

Der Bad-Ausschuss begleitet den Bau der Haveltherme. Nachdem die Schauer & Co den Zuschlag für Fertigstellung und Betrieb erhalten hat,  prüft und bewertet er – aus leidvoller Erfahrung mit dem ersten teuren Fehlversuch (Blütentherme/Kristallbäder AG) – die regelmäßigen Berichte des Controllers PST.

Sinn der Sache ist also, früher gemachte Fehler zu vermeiden, was natürlich ihre Kenntnis voraussetzt! Das sieht Fr. Bürgermeisterin Saß überraschenderweise anders! 

Frau Bürgermeisterin Saß bemerkte, dass die Prüfung ausstehe, da die beauftragte Leiterin des Rechnungsprüfungsamtes derzeit nicht für die Stadtverwaltung Werder (Havel) tätig sei. 

So weit, so schlecht. Aber dann kam´s knüppeldicke: 

Sie  bat alle Fraktionen, darüber nachzudenken, ob die Prüfaufträge überhaupt noch sinnvoll seien und sie ggf. zurückzuziehen! Es sei doch nun nicht mehr wichtig, ob und wenn ja,  wer Fehler im Zusammenhang mit der Kristall AG gemacht habe! 

Unglaublich, aber wahr! Transparenz sieht anders aus: Fehler sind nicht dazu da, um gemacht zu werden, sondern um aus ihnen zu lernen! Falls solche im Umgang mit öffentlichen Geldern gemacht wurden, ist das selbstverständlich aufzuarbeiten und – wenn schuldhaft –  angemessen zu ahnden. 

Das Debakel Blütentherme war zu teuer, um unter den Teppich gekehrt zu werden!

Ein Schelm, der Böses dabei denkt !

In derselben Sitzung des Bad Ausschusses informierte die Bürgermeisterin zu allgemeiner Überraschung über „Entwicklungsmöglichkeiten zur Therme“, die sich die Schauer & Co wünscht: Dies umfasst Änderungen des Bebauungsplans

  • für den Parkplatz – bisher 300 ebenerdige Stellplätze – Erweiterung  durch ein Parkdeck fast über der gesamten Fläche
  • Umwandlung der bisher für Hotel, Schank- und Speisewirtschaften (4 Geschosse) zugelassenen Nutzung in Wohnbebauung (ca. 50 Wohnungen/4 Geschosse)  für die Fläche (zwischen Therme – Anbau – O, Promenade –NW und Wohnkomplex Zum Großen Zernsee 6 – W, sowie Parkplatz – S).

Ersteres ist aus städtebaulicher Sicht schlicht verhängnisvoll – das Parkdeck würde praktisch die gesamte Sicht von der auf die Therme zulaufenden Straße Zum Großen Zernsee verstellen; es widerspricht übrigens auch den bisherigen Beteuerungen von Schauer, dass 300 Parkplätze nach seinen Erfahrungen voll ausreichen würden!

Die gewünschte Wohnbebauung entspricht zwar hinsichtlich der Geschosshöhe dem bisherigen B-Plan, erfüllt aber wohl kaum die Interessen der angeblichen Zielgruppe („teilweise Nutzung als Betriebswohnungen“).