Mobilitätsbefragung in Werder

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Nachdem die Stadtverwaltung Werder (Havel) seit Jahren in unregelmäßigen Abständen über die Beauftragung und dann den Fortschritt eines ominösen Verkehrskonzeptes /-modells berichtet, scheint nun ein neuer Schwung in die Angelegenheit gekommen zu sein. Wie die PNN berichtet, startet die Stadtverwaltung in Kooperation mit dem Werderaner Ingenieurbüro PST eine Umfrage unter den Bürgern der Stadt und der Ortsteile mit dem Ziel, deren Mobilitätsverhalten zu ergründen. Das Ziel sei, laut PNN, ein ‚veränderbares‘ bzw. ‚anpassungsfähiges‘ Verkehrsmodell zu erstellen.

Idealerweise könnte damit ein multi-modales (verschiedene Verkehrsarten wie Fußgängerverkehr, Fahrrad, Kraftfahrzeug, öffentliche Personenverkehrssysteme) Modell gemeint sein, welches auch die Verschiebungen der Verkehrsnachfrage zwischen diesen Modi abbilden kann. Ursachen für die Änderungen in der Moduswahl könnten verbesserte (attraktivitätssteigernde) Angebote bei den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes (bessere und sichere Fuß- und Radwege, häufigere Taktfolge bei den Bussen und Bahnen, günstigere Tarif im öffentlichen Verkehr), verbesserte Verknüpfungspunkte zwischen diesen Verkehrsmitteln oder auch attraktivitätsreduzierende Einflüsse auf den motorisierten Individualverkehr (z.B. Erhöhung von Parkkosten, Reduzierung der Streckengeschwindigkeiten und -kapazitäten, Einbahnstraßenregelungen) sein.

Die Fragen zum Haushalt und zum Mobilitätsverhalten der Haushaltsmitglieder entsprechen den üblichen Standards solcher Erhebungen. Die Erklärungen zur Handhabung sind zweckmäßig und selbsterklärend. Ein kleines – gegebenenfalls zeitlichen, administrativen und finanziellen Zwängen geschuldetes Manko – ergibt sich aus der Einschränkung des Untersuchungsraumes. Der ist begrenzt auf die Stadt Werder und die Ortsteile, berücksichtigt daher zum Beispiel nicht die relevanten Quellen und Ziele der Wege der regionalen Pendler zum / vom Bahnhof Werder aus den umliegenden Orten der angrenzenden Gemeinden.

Natürlich sind aktuelle und zuverlässige Verkehrsverhaltensdaten kein Garant für ein gutes Verkehrsmodell. Und ein robustes und prognosefähiges Verkehrsmodell garantiert wiederum nicht zwangsläufig ein richtungsweisendes Konzept, wie die Verkehre in Werder zukünftig organisiert werden sollten. Dennoch begrüßen wir ausdrücklich die Durchführung der Umfrage zum Mobilitätsverhalten in Werder und bitten die Werderaner sich zu beteiligen. Da sich die Stadtverwaltung auf der zweiten Seite der Fragebögen explizit darum bemüht, die Meinungen zum Verkehr in der Stadt Werder zu analysieren: nur zu!